21, neuer Gen, Pag-asa
Letztens hat mich ein Tagaytay-Gen schraeg angeschaut, als ich erzaehlte, eine Second-Hand-Hose fuer 250 Pesos (5 Euro) gekauft zu haben. Er meinte, er haette zwei fuer 80 Pesos (1,6 Euro) bekommen.

Fruehstueck: Haferflocken, Schokoreis. Heute sprechen wir in der Gen-Schule darueber, dass die Selbstablehnung (self-rejection) in der Form von Macht, Erfolg und Beliebtheit die groesste Falle oder Verlockung im Leben sei (Henri J.M. Nouwen). Man muesse erkennen, dass man von Gott unendlich geliebt werde.
Vor dem Mittagessen (Reis, Fruehlingsrolle, Nudeln mit Ketchupsauce, Moehre, Gemuese, Haehnchen) stoesst ein neuer Gen zu uns. Er war vor meiner Anreise schon mal fuer zwei Wochen im Gen-Haus, musste dann aber aufgrund seiner Arbeit kurzzeitig weg. Er ist 19 und macht ein Video fuer Youtube, einen Trailer fuer ein Computerspiel.
Nachmittags arbeite ich wieder im Sozial-Center „Pag-asa“, das der Fokolar-Bewegung gehoert, und fuehre die Reparatur oder Wartung der Computer fort. In der Buecherei leihe ich mir am Ende ein Garfield-Comicbuch aus. Neben den Gen und Angestellten arbeiten hier auch die Muetter der Kinder, die unterstuetzt werden, um dem Sozial-Center etwas zurueck zuzugeben. Sie arbeiten meist in der Kueche. Im Laden werden Buero- und Schulmaterialien sowie Reis zu einem guenstigeren Preis verkauft. Jeden Tag kommen hier eine Reihe von Leuten mit ihren Nachfuellsaecken, um Reis zu kaufen. In den beiden Klassenraeumen werden Kinder im Alter von drei bis sechs Jahre unterrichtet, also vor der normalen Schule. Des Weiteren lernen die Kinder und Jugendliche hier noch z. B. etwas ueber gesundes Essen, gehen Samstagvormittag zur Messe, und es gibt Kurse fuer Theater und Informatik. Bezueglich der Gesundheit: Jeden Mittwoch werden die Kinder von einem Gen aus Italien, der Physiotherapeut ist, untersucht und die Zahnaerztin guckt sich die Zaehne an – die Familien muessen dafuer kein Geld bezahlen. In der T-Shirt-Druckerei bedrucken Jugendliche T-Shirts, z. B. fuer das Genfest Ende August/Anfang September. So bin ich Teil einer doch ziemlich sozialen Sache hier! Und das fuehlt sich gut an.
Nach der Messe koche im zum Abendessen nochmal das gleiche Menue wie letzte Woche (Bratkartoffeln, Fleisch) – wobei ein Bruder eine Gemuesesuppe hinzufuegt.
Waehrend ich abends am Computer bin, bereitet eine Gruppe neben mir ihre Praesentation fuer den naechsten Schultag vor. Schlaf.