325 - 330, LETZTE WOCHE!, Benefizdinner, Abfahrt
Manchmal macht es ECHT Spass, Menschen zu beobachten … Und LUSTIG ist es! Schon ein komisches Volk.




Und wir begruessen hiermit einen Italiener und einen Vietnamesen, herzlich willkommen! Die beiden werde ich nur fuer eine Woche kennenlernen, da es ja jetzt soweit gekommen ist, dass ich meine LETZTE WOCHE hier erleben darf (oder „muss“, aber dann nur, weil es schon die Letzte ist).
Ich geniesse die letzten Tage ganz aussergewoehnlich besonders. Vor meinem „Urlaub“ habe ich dem Ende immer eher traurig und mit grossem Bedauern entgegengesehen. Vielleicht hat meine philippinische Tour emotional etwas in mir verrueckt; zumindest ist seit meiner Rueckkehr meine Laune durchgehend blendend. Vielleicht freue ich mich einfach, meine Brueder wiederzusehen. Ich scheine akzeptiert zu haben, dass ich zurueck nach Deutschland muss, und genauso verstanden zu haben, dass das Sinnvollste ist, die letzten Tage zu geniessen und sie zu den Besten zu machen!
Meine beiden letzten Arbeitstage im Social-Center „Pag-asa“ verlaufen ganz normal. Ich gehe noch zwei Mal zum Italienisch-Unterricht, bei dem mir die sympathische Lehrerin am Ende sogar ein privates „Diploma“ ueberreicht. Bei unserem letzten Treffen bedanke ich mich bei ihr mit einem Blumenstrauss, ueber den sie sich sehr freut.
Wir ueberlegen ein bisschen rum, an welchem Abend ein anderer Deutscher, der zwei Tage nach mir fliegt, und ich unsere „Despedida“ (Abschiedsfeier) abhalten koennen. An den folgenden Abenden sind wir schon damit beschaeftigt, das Programm fuer den Samstagabend zu proben. Es findet ein Benefizessen statt, das den Bau des neuen Schlafquartiers in der „Women's Side“ finanziell unterstuetzen soll. Es werden viele Taenze und Lieder geprobt. Am Samstagnachmittag fahren wir schon los und bereiten in einem Ort in Metromanila alles vor. Zwischendurch tausche ich mit jemandem „Erinnerungs-T-Shirts“ aus. Etwas aufgeregt sind wir alle, da wir merken, dass bei der Generalprobe nicht alles (alles nicht!) rund laeuft … Egal. Koennen wir jetzt auch nicht aendern. Live the present moment, pay attention and give your best! Zu dem feinen Dinner kommen knapp hundert Leute. Wir vielen Gen aus Tagaytay koennen auch mitessen. Das liegt daran, dass es einige gab, die nur eine Eintrittskarte gekauft haben, um etwas zu spenden, und gar nicht zum Abendessen kommen. Es gibt keostlichste Rinderzunge. Dann geht es los. Ich habe alle Heande voll zu tun, fuer die jeweils neachste Gruppe die Mikros, Stuehle und Notenstaender hinzustellen. Es laeuft insgesamt gut! Wir alle arbeiten gut und geschmeidig zusammen, wie der sprichwoertliche geoelte Motor … Wir sind EIN TEAM. Das Programm ist gut, es gibt verschiedene charakteristische Beitraege aus Italien, Frankreich, Indonesien, Korea, Vietnam und den Philippinen. Das Publikum ist gut unterhalten.



Ich gehe noch etwas shoppen und kaufe u. a. Klamotten, Pasalubongs und einen Wasserkocher.
Die Despedida ist eher ruhig und es gibt kein Programm. Am Ende ist noch mein auch abreisender Bruder uebrig. Wir tauschen uns aus und schwelgen in alten und weniger alten Erinnerungen …
Am vorletzten Tag klaere ich in zwei „Colloquios“ (persoenliches Gespraech) noch eine mir wichtige Frage, die mein Weiterleben des Gen-Seins in Deutschland angeht.
Am letzten Tag verabschiede ich mich bei den Gen Girls. Ich packe meinen Koffer (verteile die anfaenglich im Koffer enthaltenen ueberschuessigen zwoelf Kilo auf meinen Rucksack und zwei Taschen, die ich als Handgepaeck durchzubringen gedenke). Ich lasse ein paar Klamotten, den Wasserkocher und ein Marzipanei versteckt im Schrank zurueck und werde – nach einem Abschied der fast nicht enden will (traenenlos und mit fettem Grinsen auf dem Gesicht!?) – von einer netten Person zum Flughafen mitgenommen.



Nachdem ich die Kokosnuesse wegen des enthaltenen Wassers doch besser in den Koffer getan, dieser und mein Handgepaeck erfolgreich das Check-In ueberlebt und nicht zurueckbleiben muss, gehe ich mit zwei recht schweren Taschen in der Hand und Mangos im Rucksack zu meinem Gate. Dort warte ich noch eine Stunde und schreibe noch eine letzte SMS an ALLE in meinem Kontakten. Hier kommen dann ein paar Traenen. Im Flugzeug der Moment, wo ich das Handy abschalte und somit die Kommunikation zu „meinen Leuten“ abbreche. Eine filipinische SMS werde ich so schnell nicht mehr erhalten. Auf geht’s. Auf den Fluegen gucke ich mir Filme in verschiedenen Sprachen an (was ein Spass!). Bin gespannt, wie's in Deutschland wird. Wie die Leute da so sind …