315 - 319, tauchen, Orange, Puerto Princesa
Die (Kokosnuss-)Palme waechst auf den Philippinen quasi ÜEBERALL. Das ist da voellig normal. Trotzdem hat es mir bis zum Ende immer wieder Spass gemacht, sie auf Fahrten anzugucken … Ich assoziiere mit ihr iwie … Entspannung, Ruhe, Spass, Urlaub ...




Am zweiten Urlaubstag habe ich eine „Scuba Diving“-Tour gebucht. Heisst ueber den Tag verteilt drei Tauchgaenge à etwa eine Dreiviertelstunde. Mit zwei Amis, die ein Mal im Jahr iwo auf der Welt tauchen gehen, zwei Kanadiern – von denen einer zurueckhaltend und der andere uebertrieben cool ist – und zwei Tauchlehrern fahren wir mit dem Boot zur ersten Stelle. Die anderen haben entweder einen anderen Assistenten oder schnorcheln. Waehrend der Fahrt bekomme ich von meinem persoenlichen Tauchlehrer die wichtigsten Dinge erklaert. Dann geht's das erste Mal mit Sauerstoffflasche und voller Montur unter Wasser. Es ist sehr ungewohnt: „Hey, ich kann atmen! Wir gehen ziemlich tief … Ich will hoch! Aber ich kann atmen! ICH WILL HOCH! Eng hier … Das ist komisch. Echt strange. Aber es ist okay, ich kann atmen ...“ Beim ersten Tauchgang gewoehne ich mich an das Atmen und das Tauchen generell. Die Natur kann ich noch nicht voellig geniessen. Nach einer Pause wird mir beim zweiten Mal die Unterwasserwelt aber bewusst. Ich schaue mir die Pflanzen, Tiere und die Landschaft an und ergoetze mich an den Korallen, Seeanemonen, Clownfischen, diesen Lebewesen, die sich ploetzlich schliessen, wenn man in deren Naehe geht, und einer koeniglich weiter weg daher schwebenden Schildkroete … Traumhaft. Wirklich iwo „traum“haft, wenn man mit dem Boot auf klarem tuerkis-blauen Wasser zwischen einer monstroesen Felslandschaft daher faehrt und unter Wasser in zwoelf Meter Tiefe sich eine andere Welt beschaut!
Nach der Tour kommen wir noch in der Bar ins Gespaech und wieder sind es interessante und inspirierende Leute. Abendessen habe ich zusammen mit einem Kanadier. Er fragte und ich dachte „naja … wie du willst“ und so klatsche ich ihm in Detail auf den Tisch, was ich auf den Philippinen so mache, mit was fuer „Leuten“ ich da bin und erkleare ihm einige spirituelle Aspekte der Fokolar-Bewegung (das Leben im Gen-Haus, die Farben, die Liebe zum Naechsten und zu Gott). Es haut ihn wohl ziemlich vom Hocker, er sagte „That totally … BLEW MY MIND …!“ Ist halt immer diese Sache, die Fokolar-Bewegung und unsere Spiritualitaet zu erklearen. Wobei z. B. das religioese filipinische Volk es noch ganz gut versteht, wenn man erklaert, „wir versuchen nach dem Evangelium zu leben“.
Am naechsten Tag fahre ich mit dem Bus zurueck nach „Puerto Princesa“, der Hauptstadt von Palawan. Dort werde ich von meinem Kontaktmann aufgenommen und lerne beim Abendessen auch dessen Vater kennen. In einem Moment zu Beginn unserer Bekanntschaft, in dem ich mir vorkomme wie in einem Film, erzaehlt dieser mir energisch, wie BEEINDRUCKT er doch von Hitler sei. Er sei eine FASZINIERENDE Persoenlichkeit! Und was fuer eine HYPNOTISCHE Kraft er doch gehabt haette, nicht wahr?! Er haette das Volk CHARISMATISCH hypnotisiert! Jawoll! Mann … Really?! Abgedreht … Naja. Hoffentlich war er neutral und nicht positiv beeindruckt …
Am naechsten Tag mache ich eine Tour in den laengsten unterirdischen Fluss („Underground River“). Mit einem Boot schippern wir durch eine Hoehle, die an der hoechsten Stelle fuenfundsechzig Meter hoch ist und der Fuehrer macht lustige (typisch philippinisch flache) Witzchen.
An meinem letzten Tag in Palawan mache ich noch bei einer „Island Hopping“ Tour mit, bei der wir zwei Straende und ein Korallenriff besuchen. Von der Tour bin ich nicht so begeistert, aber dafuer sind die anderen Teilnehmer umso lustiger. Es handelt sich um eine Gruppe Reicher, von denen viele hochrangig im Geschaeft sind (Vizepraesident von einer Bank, Mann ist Vizepraesident von einer Oelorganisation …). Sie sind gut untereinander befreundet und wollen offensichtlich einfach mal eine lustige Tour machen. Sie lachen viel ueber die flachen Witze des vaeterlichen Tourguides, tratschen ueber dies und das und machen alle fuenf Minuten ein Gruppenfoto (bzw. vier, damit auch jeder das verdammte Foto auf seinem Smartphone hat …). Als sie herausfinden, dass ich keine Freundin habe, lassen sie mich mit einer Nichte telefonieren und als ich erwaehne, dass ich aus einer „religioesen Bewegung“ bin, beteuern sie, dass es sich um eine „practising catholic“ handele. Von da an erzaehlen sie mir von ihren Connections nach Europa und allem, was Eindruck schinden soll … Eine komische, aber iwo sympathische und amuesante Gruppe. Sie laden mich zu ihrer abendlichen Gluehwuermchen-Tour ein. So verbringe ich den Tag mit ihnen und am Abend bewundern wir vom Boot aus die von Gluehwuermchen aufleuchtenden Baeume am Rande eines Flusses.
Am naechsten Morgen fliege ich zurueck nach Manila. Dort verbringe ich die meiste Wartezeit mit zwei Gen-Zwillingen. Wir essen zu Mittag und spazieren durch die Mall of Asia. Am Abend warte ich auf den (schon wieder) verspaeteten Flug am Flughafen. Auf nach Davao!