24, nourishing day, high school, basteln
Wow, ich habe mittlerweile 3 – 4 kg zugenommen! Ich werde ja richtig dick hier! Nenene, jetzt ist aber zusammenreissen angesagt ...

Diesen Freitag ist in Pag-asa der „nourishing day“. Die Kinder lernen auf interessante und spielerische Weise, was gesundes Essen bedeutet. Ich verschaffe mir einen Eindruck und sehe zu wie sie Bananen essen. Ein Gen erklaert mir, was der „nourishing day“ ist.
Als ich dann noch ein paar Computer repariere, fragt mich ein Mitarbeiter, ob ich mit ihm und einem Gen zu einer „high school“ und danach zu den „Barrios“ kommen moechte. Wir nehmen ein jeepney, das uns allerdings nur ein paar hundert Meter faehrt, weil es einen Platten hat. Wir warten und nehmen das naechste. Jeepneys haben, wie Linienbusse, eine bestimmte Route, die sie abfahren. Wenn man einsteigen will, was man hinten tut, durch eine Oeffnung, die immer offen ist, dann stellt man sich an den Strassenrand und gibt ein Zeichen. Im Jeepney sitzen sich die Leute – teilweise eng zusammen – auf zwei langen Baenken gegenueber und eigentlich koennte man mit einer Tasse Tee oder Kaffee eine nette Unterhaltung haben. Das (Wechsel-) Geld wird hin- und hergereicht.
Bei der Schule steigen wir aus und betreten einen schaebigen, nicht asphaltierten Schulhof. Es scheint gerade Pause zu sein. In der Eingangshalle zum Gebaeude ist es festlich eingerichtet und Tische mit Buffet stehen dort. Die zwoelf bis 16 Jahre alten Schueler wuseln herum oder essen vom Buffet. Ich erfahre, dass jedes Jahr dieser „nourishing day“ gefeiert wird. Wir sind hier, um die Schueler, die von Pag-asa unterstuetzt werden, abzuchecken, ob sie auch zur Schule gehen. Wir drei gehen in den oberen Stock und warten. Waehrend der Angestellte von Pag-asa etwas abklaert, werden mein schweizerischer Bruder und ich von allen Leuten angestarrt und machen ein Foto mit einer Schuelerin, die uns danach gefragt hat. Wir gehen runter und werden vom Schuldirektor in sein Buero eingeladen. Wir unterhalten uns lange; er erzaehlt etwas ueber die Philippiner, Asien und befragt uns ueber Deutschland und die Schweiz und wie es uns hier gefaellt. Dann fahren wir puenktlich zum Mittagessen wieder zurueck. Zu den „Barrios“ (Siedlungen) kommt’s wohl ein ander Mal.
Diesen Nachmittag komme ich nicht in die Buecherei des Sozial-Centers rein, da keiner der Anwesenden den Schluessel hat ... Toll. Der „Boss“ weiss auf Anhieb keine richtige Alternative, deshalb schickt er mich zu einer der Lehrerinnen. Ihr helfe ich bei der Vorbereitung fuer den naechsten Unterricht: Auf einem winzigen Kinderstuhl sitzend male ich Teddybaeren, schneide sie aus und klebe sie auf. Eine nicht sehr spannende Arbeit, aber ich versuche mich mit dem Gedanken zu troesten, dass es fuer die Kinder ist. Zum Ende hin erwaehnt die Lehrerin, dass bei ihrem Computer die Lautsprecher nicht mehr funktionieren. Es handelt sich hierbei aber, wie sich schnell herausstellt, nicht um ein grosses Hard- oder Softwareproblem – es war lediglich der Stecker in der falschen Buchse.



Dann wasche und buegle ich noch ein paar meiner Klamotten, in der Hoffnung, dass sie nicht so schnell vom Schimmelpilz befallen werden. Vor der Messe sind noch zwei Gen girls da, um uns die Moeglichkeit zu geben, uns von der Koreanerin, die uns wegen ihres Knies verlassen muss, zu verabschieden.
Am Abend packt uns das Jagdfieber und wir schaffen es, zwei Maeuse zu fangen, sie stolz vor der Kamera zu praesentieren (die Fotos mit der Maus ueber dem geoeffneten Mund moechte ich euch vorenthalten ...) und zu entsorgen. Haben uebrigens unerwarteterweise ziemlich gut geschmeckt. Kurz darauf sehen wir noch zwei daherhuschen. Das wird wohl nicht die letzte Jagd gewesen sein ...
Vor dem Schlafengehen ueberlegen sich, wie jeden Freitag, alle noch ihre Gerichte fuer die kommende Woche, sodass das Gruen morgen frueh die Zutaten einkaufen kann. Schlaf.