74, 75, Dieb, Open City
Manche Leute hier laufen einfach in einem T-Shirt mit einem grossen Hakenkreuz herum ...

An diesem Wochenende findet die naechste Open City statt, meine zweite. Samstagnachmittag fahren wir mit den ganzen Instrumenten nach Terra Moy, wo die grosse Halle ist. In der Generalprobe spielt die Band die Lieder durch, wir gehen ein paar Taenze durch und bauen die Stuehle schonmal auf. Das Wetter ist schlecht. Hoffentlich wird es am Sonntag besser ...



Abends geht es ins Mariapoli zu einem gemeinsamen Konferenzgespraech mit Leuten aus der Fokolar-Bewegung aus aller Welt, bei dem die ganze Citadella dabei ist. Nach diesem etwas ermuedenden Ereignis, habe ich nachher noch die Moeglichkeit, mit meiner Familie zu skypen. Als ich nachher noch bei einem Fokolarino im Buero vorbeischaue, zeigt er mir sehr interessante, spannende Videoaufnahmen: Waehrend wir (bzw. auch schon als wir NOCH NICHT) weg waren, war ein Dieb im Fokolar, in dem auch die Kapelle und die Bueros sind. Er hat einen Laptop mitgenommen. Aufregend ist, dass zwischendurch der Dieb gleichzeitig mit dem Fokolarino im Haus war. Letzterer war sich dessen natuerlich nicht bewusst und hat nur noch schnell etwas geholt, bevor er dann mit uns zum Treffen gefahren ist. Durch ein kleines Fenster konnte der Wicht ins Gebaeude eindringen. Wir versuchen sein Gesicht auf den Aufnahmen moeglichst gut zu erwischen, was erstaunlicherweise ganz gut klappt.
Am Sonntag ist es dann soweit: Der grosse Tag der Open City!!! Ich werde um sechs Uhr geweckt. Das ist allerdings – wie ich bemerke – zu spaet, da ich dran bin, das Mittagessen, das wir mitnehmen werden, zu kochen! [Ist es nicht genial, wie sich dieser Satz liest?! Ich schrieb ihn zunaechst so. Spaeter erst bemerkte ich, dass es „etwas“ stottert. Ich hab’s so gelassen – EXTRA FUER EUCH! [Was geht da in meinem Hirn ab?!] Anyway, weiter im Text:] Egal, das passt! Dann aber mal los! Wir fruehstuecken und bereiten in relativer Eile alles vor; ich koche unten bei den Externen – denn unser Gas ist alle. Dann geht es mit unserer Karre nach Terra Moy. Das Wetter ist ... okay, es geht. Es regnet nicht, oder schwach und es ist bewoelkt. Zunaechst, zum Programmbeginn, sind sehr wenig Leute da. Spaeter werden es dann aber mehr, bis wir wieder um die 800 sind. Das Programm beginnt mit einem rockigen Song, und ich darf am Schlagzeug spielen!!! Es ist schon nochmal ein anderes Gefuehl, vor so vielen Leuten zu spielen, aber es laeuft! Mein erster oeffentlicher Auftritt am Schlagzeug! Dazu tanzen die Gen animierend. Es folgt das Programm und die Messe sowie die Workshops. Ich helfe bei einem mit, bei dem die Teilnehmer einen italienischen Song lernen und dazu percussionmaessig auf Toepfe, Flaschen, Dosen etc. schlagen. Zu Mittag gibt es Pizza und eine koreanische Speise, die wie Sushi aussieht, es aber nicht isst. Heisst „Banki“ oder so und ist im Gegensatz zu Sushi ohne Fisch, glaube ich. Nach der Mittagspause sehen wir uns die unterhaltsamen Praesentationen an. Tai Chi, Taekwondo, Berufsentscheidung, Eco-Art, italienischer Song, Tanz, Erziehung, Freundschaftsbaender ... Zum Schluss noch ein paar Songs zu denen wir das Publikum zum mittanzen animieren koennen.















Anschliessend haben die Besucher unter Begleitung die Moeglichkeit z. B. unser Gen-Haus zu besuchen und zu erfahren, wie wir leben und was wir fuer eine Erfahrung machen. Waehrenddessen findet die Feedback- und Verbesserungsrunde statt, mit anschliessender merienda. Auch dieses Mal: Die Open City ist eine schoene Veranstaltung, die richtig Spass macht und bei der man neue Leute kennenlernen kann! Wir koennen nur hoffen, dass die Besucher von unserer Einstellung begeistert sind und versuchen, zumindest etwas davon in ihren Alltag zu integrieren.

PS: Und so zieht man sich an, wenn man nach einer Open City per Skype als Trauzeuge an einer Trauung teilnimmt: