76 - 82, Durian, Koreaner, Weihnachtsfeier-Meeting, Oktoberfest, Schwimmen
Wenn im Jeepney schon alle Sitzplaetze besetzt sind, besteht die absolut akzeptierte Moeglichkeit, sich hintendran zu haengen. Dann sieht man die Strasse so:



Durian! Am Montagabend begegne ich und andere einer neuen Frucht: Durian! Im Endeffekt ist es eine gelbe, matschige Frucht, die zum Himmel stinkt. Allerdings soll es doch Leute geben, die finden, dass es gut roeche ...(?!?!?) Jedenfalls kommt unser Gen-Assistent mit einem Paket nach dem Abendessen vorbei und stellt uns die Frucht vor. Manche verlassen den Raum, ein paar Tapfere bleiben da – darunter die Europaeer –, um dieses Zeug auch gustatorisch kennenzulernen. Ich greife mit den Fingern in das Paket und erfuehle die schmierige Konsistenz ... Das Zeug schmeckt wirklich nicht gut. Manche finden, es schmecke zum Kotzen, andere brauchen dazu gar nicht probieren: Beim anschliessenden Abendgebet ueberkommt es einen Asiaten, der vom Geruch angeekelt ist, sodass er es noch zur Spuele schafft und sich dort stoerend laut uebergibt. Wir versuchen, uns nicht irritieren zu lassen, brechen dann aber doch vor Ende des Gebetes lauthals in Gelaechter aus.
Verspaetet kommen wir bei Frank, dem deutschen Fokolarino, ins Buero, wo wir drei deutschen Gen – die beiden neuen das erste Mal – ein langes Gespraech haben, ueber die philippinische Kultur und z. B. darueber, dass wir als „Besserwessis“ nicht direkt alles aussprechen, was wir gerne aendern wuerden, sondern erstmal die Kultur kennenlernen sollen. Auch ueberlegen wir, was die beiden Neuen arbeiten koennen, in Pag-asa. Sie arbeiten dort jetzt etwa eine Woche, es ist noch offen, wo sie fest eingeteilt werden sollen.



In dieser Woche faengt es an, dass ein paar Gen abends einen Rundgang machen, mit Taschenlampe und Baseballschlaeger bewaffnet ... Die ganzen Diebe haben wohl so einen Eindruck gemacht, dass sich ein Beduerfnis nach mehr Sicherheit auf diese Weise ausdrueckt.



Am Dienstag begruessen wir einen neuen Gen aus Korea, der vorletzte neue diesen Monat und dieses Jahr. Er war schon ein Jahr in der Gen-Schule in Loppiano, Italien, und meint, dass das „nicht genug“ gewesen waere. Wow, dann haben wir ab jetzt auch so einen verrueckten Koreaner ... direkt bei uns im Haus! Wir stossen gemeinsam im „Mini-Market“ auf ein Bier an.
Freitag ist den ganzen Tag in Pag-asa eine weitere Besprechung fuer die grosse Pag-asa-Christmas-Party Anfang Dezember. Solche Meetings sind zumindest hier im Sozial-Center immer sehr entspannt und froehlich. Da dabei Tagalog gesprochen wird, haben wir immer jemanden, der – nicht ganz durchgehend – uebersetzt und erklaert. Zwischendurch gucke ich mir die ersten beiden Lektionen in einem Italienisch-Buch an, das ich von meinen Eltern geschickt bekommen habe.



An einem Abend planen und besprechen wir, wie das „Oktoberfest“ dieses Wochenende aussehen soll. Zwischen den beiden Deutschen, die natuerlich – im Gegensatz zu mir (Welch eine Schande!) – beides Biertrinker sind, entstand begeistert die Idee, hier ein kleines Oktoberfest zu veranstalten, wo dieses doch zeitgleich in Bayern beginnt. So bereiten wir fuer Samstagabend Tische und Stuehle vor, sodass die eingeladenen Gaeste, Seminaristen, Externe, Fokolarinos, Priester und die Gen aus Tagaytay Platz finden. Sie bringen etwas fuers Buffet mit, das neben dem Kartoffelsalat, den wir gemacht haben, aus Pommes, „squid (Qualle) balls“, frittiertem Krabbenfleisch, Wuersten und Erdnuessen besteht. Es wird eine nette gesellschaftliche Abendveranstaltung und die Deutschen kommen voll auf ihre Kosten.





Sonntagnachmittag fahren wir mit unserer legendaeren Karre eine Stunde zu einem Universitaetsgelaende, wo ein Freibad ist. Wir spielen ein paar Spiele und finden heraus, wer am laengsten ohne luftzuholen unter Wasser bleiben kann. Spaeter, als es voller wird, lerne ich eine sympathische Gruppe Brasilianer kennen, die an der Uni studieren.
Jawoll, der fette Typ hinten, das bin ich (schicke Bademuetze, ne?!):