102, 103, Geburtstagsfeier: Poolparty, Unfall
Kennt ihr das? Ihr seid voller Tatendrang, koenntet dies machen, das machen, Baeume ausreissen, tanzen, singen, springen, seid super motiviert – und wo seid ihr? In einem Meeting und muesst SCHOEN RUHIG SITZEND zuhoeren ...




Samstag sind bei uns in der Kapelle mehrere Ersttreffen, die der Besprechung der naechsten Open City dienen. Band, bei der ich wieder mitspielen werde, Organisation und Workshops werden geklaert. Wir vier Deutsche (drei boys, ein girl) werden einen Workshop mit dem Titel „German St. Martin Lanterns“ machen. Der Tag der Open City faellt sogar genau auf den Feiertag von Sankt Martin.
Direkt nach der letzten Besprechung machen sich vier meiner Brueder und ich auf den Weg zur Geburtstagsparty eines Gen, der wohl Gen ueberall auf der Welt kennt ... Zum Beispiel auch meinen Bruder! Ja! Meinen echten, LEIBLICHEN Bruder! Haben wir zufaellig herausgefunden. Klein ist die Welt ... Wir haben gemeinsam im Gen-Haus beschlossen, wer hingeht, da bei der Party nicht genug Platz fuer die Uebernachtenden ist. Nach einer langen Fahrt mit dem Bus quetschen wir uns noch kurz zu acht in ein Auto und kommen schliesslich – recht spaet um zehn – an. Es handelt sich um eine ... POOLPARTY! Wir begruessen die uebrigen Gaeste und setzen uns erst mal in eine der gemieteten Huetten, um etwas zu essen. Nach typisch philippinischem Essen schneiden wir den Kuchen an. Oft gibt es hier bei Geburtstagsfeiern den gleichen Typ (gekauften) Kuchen: Ein sehr luftiger Teig mit kaum Geschmack mit mind. zwei cm dicker, sehr fettiger, sahniger Creme ummantelt, die auch nicht sonderlich appetitlich ist. Unser Koreaner bekommt scherzhafterweise ein uebertriebenes Monster-Stueck.



Er entscheidet spontan, dass dieser Kuchen weniger zum Verzehren taugt, als viel mehr zum Verschmieren an Menschen – vernuenftig! Zuerst ist ein dezenter Klecks auf dem Gesicht des Geburtstagskindes zu sehen, dann geht es hin und her, es schaukelt sich auf und – BAMM!!! – schon ist eine verrueckte Kuchenschlacht am Laufen! Froehlich wird hier und da verschmiert – das fettige Zeug ist im Gesicht, in den Haaren, auf dem Ruecken, und sogar im Ohr (jawoll!).



Nachher springen wir noch in den Pool, singen Karaoke (wie haeufig bei solchen Veranstaltungen), sitzen beisammen und trinken Gin. Ich verlasse das Feld um vier Uhr, gehe in unser Zimmer – in dem schon vier Leute ratzen – und schmiege mich im Bett an die Seite des abgedrehten Koreaners.
Nach einem spaerlichen Fruehstueck in einer Huette, bei klarem Himmel und Sonnenschein, teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Wir haben nicht genug Motorraeder, deshalb muss eine Gruppe per oeffentliche Verkehrsmittel zum Zuhause des Geburtstagskindes kommen. Wir haben naemlich gemeinsam beschlossen, dem Haus des Jubilaren und dem nahe gelegenen Strand einen Besuch abzustatten. Jenes ist eine Stunde vom Feierort entfernt. WIR kommen ohne Probleme an, mit Tricycle und Van. Die anderen sechs Leute verteilen sich auf die beiden Motorraeder. Als wir beim Haus wieder zusammen kommen, stellt sich heraus, dass SIE waehrend der Fahrt einen Unfall hatten. Eine Ziege sei auf die Strasse gelaufen. Ausweichen oder Bremsen sei nicht moeglich gewesen, sodass sie zusammengestossen sind. Ein deutscher brother ist hingefallen und hat sich etliche Kratzer und Schuerfungen geholt, das Knie tue weh. Aber ansonsten sei er froh, dass nichts Schlimmes passiert ist.



Nach dem Mittagessen gehen wir zu Fuss und per Boot zum Strand und gucken ihn uns an (Badesachen nicht dabei). Wir bleiben ein wenig dort, chillen, und haengen in der Matte.











Danach machen wir uns auf den Rueckweg, zurueck zu unseren geliebten Bruedern. Wir bringen Donuts mit und werden wirklich sehr herzlich empfangen. Das schreibe ich nicht einfach so – als wir zur Tuere rein gekommen sind, das war fuer mich ein schoener Moment. Alle haben uns laechelnd begruesst und ich habe mich schon iwie wie in einer Familie gefuehlt, ein froehliches Wiedersehen. Und in dem Moment waren meine Zweifel weggefegt, ob es denn richtig sei, dass wir uns so aufspalten und wer hingeht und wer nicht.