111 - 117, Italienisch, Halloween, Naturabenteuer Dapdap
Das Leben ist schon geil ...!




Diese Woche ist es stuermisch. Viel Regen, Nebel, Wind und Wolken, kaum Sonne.
In der Gen-Schule bekommen wir ein Video ueber einen Mann gezeigt, der ohne Arme und Beine geboren wurde (Nick IwasmitV). Seine Lebensfreude, sein Wille und seine Motivation sind absolut faszinierend! Er kaempft sich durchs Leben und ist zu Betraechtlichem imstande. Ausserdem versucht er u. A. Schueler von seiner Vitalitaet und Lebenslust auf humorvolle Weise zu begeistern.
Diese Woche faengt mein Italienisch-Einzelunterricht an! Ich bin begeistert bei der Sache und die Sprache geht (bedingt durch meine Vorkenntnisse in Portugiesisch, Latein und Franzoesisch) sehr schnell ins Ohr.
Am Donnerstag findet in Pag-asa statt dem ueblichen Arbeiten eine Halloween-Feier fuer die Kinder statt. Wir Gen, die dort arbeiten, verkleiden uns und geben unser bestes, den Kindern Angst und Schrecken einzujagen (... mit Erfolg).



Fuer die in gut einem Monat anstehende Pag-asa-Christmas-Party fagen wir mit mehr oder weniger regelmaessigen Proben fuer einen „worship dance“ an, zusammen mit ein paar „scolars“ (vom Social-Center unterstuetzte College-Schueler).
Samstagabend duerfen wir noch einmal einen Blick in „Cross Winds“, das Luxus-Resort nebenan, werfen. Wir bekommen eine kleine Fuehrung durch eine Villa, die zum Verkauf frei ist. Alles ist, verglichen mit den sonstigen Verhaeltnissen, luxurioes und verschwenderisch. Allgemein sind die Filipinos ziemlich ausm Haeuschen bzgl. Weihnachten. Alles muss glitzern, funkeln, schoen dekoriert und bunt sein ... Genauso der Weihnachts-Store, den wir uns im Resort noch anschauen.





Sonntag nach dem Mittagessen geht es dann los. Wir machen einen Ausflug zu einem – so heisst es – „kleinen Stueck Natur“ mit Wasser zum Schwimmen. Nach einem zwanzigminuetigen Marsch am Strassenrand, da es keinen Buergersteig gibt, geht es richtig los, IN DEN WALD! Zuerst ein wenig Matsch und feuchter Boden. Gras und Pflanzen wachsen dann staerker und Buesche kommen von den Seiten. Im Endeffekt muessen wir mehrere zig Hoehenmeter nach unten ueberwinden, um zum Ziel zu kommen. Dabei geht es fuer meine Verhaeltnisse wirklich durch den Dschungel. Kein Pfad, der uns den Weg weist – die erste Person – ein Filipino – macht sich den Weg frei. Wir folgen und klettern ueber Pflanzen, Buesche, durch den Matsch hinterher nach unten. Der Adrenalinpegel und der Herzschlag erhoehen sich, wir rutschen aus, klammern uns an Wurzeln und Steinen fest, machen uns dreckig und schwitzen vor lauter Anstrengung. Wir helfen uns gegenseitig, regen uns auf ueber das wiederholte Dahinschlittern und Nicht-Halt-Finden und freuen uns ueber das gemeinsame Erlebnis. Zwischendurch bleibe ich stehen, geniesse die Sicht, die Natur, DIESE UNGLAUBLICHE FUELLE DER NATUR! Umgeben von Gruen, alles wuchert und waechst! Vor mir faengt jemand an zu bruellen, weil ihm die zwackenden Pflanzen zu viel werden, hinter mir hoere ich angestrengtes Gestoehne. Ich lache mir die Freude und den Spass von der Seele, ich kann es kaum fassen, was fuer ein abgedrehtes Abenteuer ich hier erlebe. Mit allen Gliedmassen helfend – die Flip-Flops habe ich laengst aufgegeben – mache ich mich weiter an den Abstieg. Nach etwa einer intensiven Stunde durch den Wald sind wir angekommen und springen ins Wasser. Es kommt von oben iwo her und fliesst die Felsen entlang, in mehrere Becken und weiter. Ein Becken ist sehr tief; ausreichend tief zum Reinspringen. Wir klettern auf einen Felsen und messen uns in der Absprunghoehe. Nach Pause und merienda machen wir uns auf den Rueckweg – diesmal einen deutlich entspannteren Weg ... Wir kommen total fertig, aber zusammen gluecklich zu Hause an.







ziegenpeter am 01.Mär 13  |  Permalink
Schön, noch mal was von dir zu hören
Wunderbar; aber kleine Frage: Wieso wird da Halloween und Weihnachten erwähnt? Ist der Inhalt, geschrieben vom 28. 02. bzw. 26.01. 2013, noch vom November vorigen Jahres nachgeholt? Oder habt ihr einen anderen Kalender?
Alles Gute wünscht dir
Ziegenpeter

thebrocode am 06.Mär 13  |  Permalink
Ich hinke nach
Jawoll, das stimmt, das ist alles "nachgeholt" bzw. ich bin einfach so langsam, dass ich erst im November bin und hinke somit um ... koennt ihr euch ja ausrechnen, um wieviele zig Monate nach.
Das Leben hier ist so voll!
Oder ist mein Anspruch fuer diesen Blog zu gross?

Schoene Gruesse,

Lucas