125 - 131, Gen-Schule, Deutschen-Abend, Open City
Es ist faszinierend, was Gerueche fuer Auswirkungen haben koennen ... Letztens habe ich an einem bestimmten Brot gerochen, und der Geruch erinnerte mich sofort an Brasilien ... An ein gaengiges Fruehstueck dort, mit diesen grossen, weichen Broetchen ... mit Schinken ... und dann Kakao dazu ...




In dieser Woche uebersetze ich in Pag-asa einen Update-letter fuer die deutschen Spender.
In der Gen-Schule habe ich ein sehr interessantes Gespraech mit einem Seminaristen – wir diskutieren gerne. Er erklaert mir drei verschiedene Arten von Liebe: Eros (egoistisch, possessiv), Philia (gegensseitig) und Agape (selbstlos). Ist Altruismus (Selbstlosigkeit) ueberhaupt moeglich? Ist das nicht gegen unsere Natur? Ist Egoismus ueberhaupt so schlecht?! Oder was ist, wenn ich viele Sachen, die ich hier mache, aus egoistischem Antrieb mache und nicht aus Selbstlosigkeit? Macht das einen Unterschied? Auch, wenn es de facto das gleiche Resultat ergibt?!
An einem Abend setzen wir Deutschen (Frank, die beiden im Gen-Haus und ich) uns zusammen in ein Restaurant, das von einem Schweizer betrieben wird. Hier wird Deutsch gesprochen, wir schwelgen in Erinnerungen ueber Deutschland und essen Wurst und Kartoffeln.



In recht schlechter gesundheitlicher Verfassung starte ich am Sonntag in meine dritte Open City. Diesmal sind viele Anhaenger anderer Religionen dabei – wir hatten gelegenheit, sie bei unseren Besuchen in Manlia einzuladen. Normalerweise ist es selbstverstaendlich, bei den Songs zwischendurch, auf der Buehne dazu zu tanzen. Diesmal sehen wir davon allerdings ab, da dies bei den muslimischen Besuchern angeblich als Suende gelte. Das trifft bei mir zuerst auf Enttaeuschung, dann aber sehe ich ein, dass es eine Moeglichkeit ist, sie zu lieben. „We have to die for them“, sagt ein Gen. Die Waffeln werden die ganze Zeit ueber gut verkauft und wir machen einen guten Verdienst. Auch unser St.-Martin-Workshop ist gut besucht. Die Teilnehmer basteln sich eine Laterne und lernen die ersten beiden Strophen von „Ich geh‘ mit meiner Laterne“, was wir am Ende bei den Praesentationen vorstellen.





Zu Sonntagabend sind wir (ich zum zweiten Mal) bei einer Familie in Terra Moy eingeladen, wo wir mit Tacos und Eis verwoehnt werden.




ziegenpeter am 30.Mär 13  |  Permalink
We have to die for them
Edel sei der Mensch,...
Kleine Anfrage: Wissen die Muslime, dass ihr ihretwegen auf das gewohnte Programm verzichtet habt?
Wurde mit ihnen darüber gesprochen, dass Tanz im Christentum keine Sünde sein muss, sondern Ausdruck von Lebensfreude, Harmonie und Ausdruck/Kommunikation sein kann?
Könnte es sein, dass den muslimischen Freunden eine Chance entgangen ist, Nuancen anderer Kulturen kennen zu lernen und damit ihr eigenes Weltbild zu erweitern?

thebrocode am 02.Apr 13  |  Permalink
Weiss ich nicht, ich hatte mit ihnen leider keinen Kontakt.
Aber sie haben mit Sicherheit mitbekommen, das wir unsere Open City und unser Programm ein wenig fuer sie veraendert haben.