244 - 264, Koreaner geht, Huehnerstall, Despedita, Matabunkay
Ich habe eine abnormale Wimper. Sie ist nicht im gleichen Braunton wie die anderen und mittlerweile bestimmt fuenf Zentimeter lang. Die anderen sagen, sie sei richtig haesslich. Aber ich moechte sie behalten. Mein Schatz ... Sie wischt immer schoen ueber die Brille drueber, ein bisschen wie ein Scheibenwischer. Wegen der Brille hat sie sich jetzt schon etwas zurueckgebogen.

Der Sommer entfaltet sich so langsam zur vollen Bluete. Es regnet nicht, und ist WARM. Die Sonne lacht und der Himmel ist blau ...



Die kommenden drei Wochen beginnen damit, dass der verrueckte Koreaner wieder zurueck nach Korea geht. Dabei nimmt er den komischen Schweizer mit, der dort mit ihm fuer gut eine Woche Urlaub macht. Waehrend er unterwegs ist, bekommen wir neue Farben. Ich bin jetzt das Blau. Jawoll, das wird interessant – „Schoenheit und Harmonie“! Mal gucken, wie ich das Gen-Haus aufpeppen kann, was ich so repariert bekomme. Ich mache erstmal eine Liste ... Sie hat einige Eintraege aufzuweisen. Auch ueberlegen wir, uns vllt. Huehner anzuschaffen. Der Schweizer kommt zurueck.
Wir machen weiter mit den „Stunden der Wahrheit“. Eine hat ein Deutscher. Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit ihm. Manche reden von einer Hundertachzigradwende. Er ist jetzt sehr aktiv dabei und traegt viel zum Gen-Haus bei.



Wir bauen einen „Huehnerstall“ – eine kleines Holzhuettchen mit einem Zaun drum. Nur wo wir die Huehner herbekommen wollen, wissen wir noch nicht genau. Aber wir fragen hier und da, bei Bekannten, in Pag-asa und halten die Augen offen.
Ich fange an, die beiden Indonesier in Englisch zu unterrichten und realisiere, dass ich ueber meinen Bildungsstand ziemlich froh sein kann.



Bevor es fuer ein Wochenende nach Matabunkay geht (an den stacheligen Korallenstrand, wo wir schonmal waren), machen halten wir noch eine Despedita fuer einen Filipino und den komischen Schweizer ab. Dabei spielen wir draussen „Flunkiball“ und danach duerfen sie drinnen einen wahrscheinlich ABARTIGST schmeckenden Drink „Ten in One“ kosten und herausfiltern, welche Zutaten enthalten sind (um eine Vorstellung zu geben: Chili, Pfeffer, Salz, Sojasauce, Zucker, Kaffee, Kaffeecreamer, Kakao, Ingwer und Curry).



Der Green Day in Matabunkay ist sehr entspannt. Wir gehen schwimmen, spielen Volleyball (nachdem wir uns mit viel Muehe die Pfaehle in den Sand gerammt haben), grillen am Abend bei einem Lagerfeuer und gehen danach nochmal zum Strand und erzaehlen uns Witze auf einem Boot. Auf dem Rueckweg ueberreden mich zwei Brueder dazu „ein wenig das Orange zu leben“. Wir landen in der Bar eines Resorts, in dem alle der Erwachsenen recht reich zu sein scheinen. Sie sind groesstenteils Europaeer. Wir bekommen von einem netten Iren eine Flasche Weisswein geschenkt. Iwann sehe ich uns zwischen Erwachsenen tanzen, die im Alter meiner Eltern sind. Zu Musik, die aus den 60ern ist (oder so). Und das war nicht der Alkohol, sondern der Wille, den „Present Moment“ zu leben – und das Wissen, dass wir die Leute nie wieder sehen werden – und uns „keiner sieht“. Abgedreht ... Ich verlasse vor den beiden das Feld und entgehe so einer Diskussion, die ein doch recht brenzliges Ende hatte ... Haette angeblich mit ihrem Tod gedroht. Wenigstens hat der Typ den anderen ihre Drinks bezahlt ...









Am letzten Urlaubstag ueberlegen wir uns im Wasser, fuer naechstes Mal Schwimmbrillen zu besorgen, um das Korallenriff ein bisschen zu ertauchen. Wir sammeln Seeigel, die wir dann aber doch nicht essen, da wir nicht wissen, wie sie zuzubereiten sind. Ich lese im Baum ein Buch ueber Gott, waehrend die Sonnenstrahlen zu mir durchblinzeln ...