276 - 292, Youth Camp, Boracay, Besuch beim Filipino
Sitze vorm Laptop. Shunton kommt zur Tuer herein. Seminarist aus Laos, spricht gebrochenes Englisch und hat einen sehr lustigen Akzent. Begutachtet meinen USB-Stick und sagt: „Is verry gud, that one! Is verry gud! Verry gud ... But is not perfekk! Not perfekk ...“




Es geht also weiter mit dem Youth Camp. Wir wollen den gleichen Workshop von der letzten Open City wieder aufleben lassen und ziehen erstmal runter zur Schreinerei, um einen Bambus zu faellen. Es ist richtig heiss. Wir machen einen Guten ausfindig und klettern in die Naehe. Mit der Machete schlagen wir drauf ein, er will sich aber einfach nicht ganz loesen. Koennen es kaum fassen. Stehen da in den Philippinen zwischen den Straeuchern, in unertraeglicher Hitze, versuchen einen Bambus zu faellen und kriegen es nicht hin. Wir lachen uns schlapp ...! Haben uns eigentlich kaum bewegt, aber schwitzen wie ein Ochse. Der Workshop laeuft so halbwegs.
Am naechsten Morgen geht die Ralley „Amazing Race“ (kein Kommentar ...) los. Mit dem putzigen Indonesier als Kollegen sind wir fuer die Station „Military Crawl“ zustaendig. Das wird ein Spass! Ueber den Tag verteilt kommen fuenfzehn Gruppen zu uns, die wir mit Vergnuegen durch das Militaer-Trainingslager drillen duerfen. Zuerst durch ein „Spinnennetz“, dann huepfend zum eigentlichen „Military Crawl“, wo wir sie lauthals antreiben, durch den verdammten Schlamm zu kriechen und sie dabei noch mit Wasser bespritzen – was eigentlich nur angenehm ist. Die Station gefaellt mir mit der Zeit immer besser und mit dem Indonesier bilden wir ein gutes Stationsmaster-Team. Die verschiedenen Gruppen bekommen Punkte fuer den „Teamgeist“/„Einheitsgeist“ (unity), den sie demonstrieren. Am Abend gibt es ein buntes Programm und anschliessend ein loderndes Lagerfeuer, an dem, waehrend die Band spielt, Marshmallows und Wuerstchen verbrannt werden. Am Folgemorgen ist das Youth Camp nach einem Vortrag ueber Vergebung und Beichte auch schon wieder zu Ende.
Waehrend die Vorbereitungen fuer unseren gemeinsamen Gen-Haus-Urlaub nach Boracay, einer schoenen Insel auf den Pilipinas, auf Hochtouren laeuft, peitscht mich meine Italienisch-Lehrerin durch den „Congiunctivo“, spielen wir Volleyball, feiern den Geburtstag unseres Assistenten, mache ich mir Gedanken ueber eine Reise auf den Philippinen, hoeren wir uns an einem Abend die Gedanken zwei in Gengirls verliebte Brueder an und besuchen wir – wohl das letzte Mal – ein Barrio mit Pag-asa. Bei diesem Besuch verstehe ich, dass ich nie wirklich verstehen werde, wie es ist, dort aufzuwachsen ... Und dass es in vielerlei Hinsicht auch sehr spannend waere ... Naeher am Leben, existenzieller, man haette nicht Problemchen, sondern Probleme ... Schade, dass wir nicht wirklich laenger mit den Leuten ins Gespraech kommen!



Nach etlichen Komplikationen bezueglich der Organisation unseres Urlaubes – der Preis unserer Unterkunft veraendert sich taeglich oder oefter wie eine Aktie – schmeissen wir unser Vorhaben doch nicht ueber den Haufen und machen uns gemeinsam an einem Samstagnachmittag auf den Weg nach BORACAY. Verschlafen kommen wir morgens nach einer Fahrt im Van, bei der wir wie Sardinen nebeneinander sitzen und uns nicht bewegen koennen („Part of the experience!“ Jawoll!), und einer achtstuendigen Bootfahrt im Zielort an. Der Moment, wenn man noch halb verschlafen durch die Strassen trottet und ploetzlich zwischen den Hauswaenden das tuerkis-blaue Meer aufleuchten sieht ... Priceless! Dann ist man aber hellwach! Geniessend lesen wir im Schatten auf dem weissen Sandstrand und schwimmen im klaren Meerwasser … Abends gehen wir am Strand spazieren und trinken ein Bier. An einem Abend entdecken wir etwas Fluoreszierendes im Wasser. Es leuchtet auf, wenn man sich bewegt. Es erinnert mich an die „Yrr“ aus „Der Schwarm“ … Die Tage sind sehr entspannend. Wir geniessen den gemeinsamen Urlaub, an einem schoenen Ort, an den der ein oder andere ohne das Leben der Guetergemeinschaft (das Rot) wohl nicht so schnell gekommen waere.












Das Gen-Haus rockt den Dancefloor! YEAH!

Einen Tag bevor die anderen in ein nahegelegenes Seminar umziehen, spalten wir, zwei Filipinos und ich, uns ab, um beim einen zu Hause fuer drei Tage vorbeizuschauen. Es passiert gar nicht so viel, ist aber nichtsdestotrotz sehr interssant und lustig –teils auch verrueckt und unorganisiert, da bestimmter Filipino „alles im Griff“ hat … Zuerst kosten wir im zur Familie gehoerenden „Fish Pond“ ausgiebig von Krabben, Muscheln, Schrimps und Austern.











Wir verbringen einen Tag in der Grossstadt „Roxas“, besuchen hier und da Verwandte und am Tag vor der Rueckreise treffen wir uns wieder mit den anderen im Seminar. Durch diesen kleinen Ausflug konnte ich ein wenig seine familiaere Konstellation und das Umfeld, in dem er aufgewachsen ist, kennenlernen. Im Seminar gibt es am Abend ein Dankgebet fuer den Urlaub. Am naechsten Tag reisen wir die gleiche Tour zurueck und kommen am Abend froh im guten alten Zuhause in Tagaytay an.

Ich weiss auch nicht, aber fuer das "Last Picture" konnte ich mich nicht entscheiden ...