303 - 314, United World Week, Arbeit in Bukas Palad, Island Hopping PALAWAN
In Deutschland frage ich mich manchmal, wenn ich unter der Dusche stehe, wie warm der Wasserstrahl sein müsste, wenn man in der Antarktis im Freien duscht und überleben möchte ...




Die Erfahrung in Metromanila geht weiter mit einem Feiertag, an dem wir mit den Gen-Girls aus dem dortigen Gen-Haus durch eine der vielen und grossen Shopping-Malls schlendern und ich mich an einem dieser Wasserfontaenen, die immer aus und wieder an gehen (und dann iwann an bleiben...), nass mache, beim Versuch ein paar Maedchen zu beeindrucken. Naja. Gelacht haben sie. Am Abend gibt es den Startschuss fuer die „United World Week“ in Form einer Gen-Party ( - Mocktails only - ) inklusive Videoanruf mit den Leuten aus Tagaytay und Live-Stream vom organisativen Zentrum.



In „Bukas Palad“ geben wir immer wieder Mal Unterricht, wobei ich zuerst beim Stichwort „The Six Kingdoms“ improvisieren muss, dennoch die Contenance des Lehrers wahre und spaeter mit den schuechternen filipinischen Schueler ein wenig Mathematik wiederhole. Was wirklich nicht ganz einfach ist, da sie kaum antworten und auf keinen Fall Fehler machen wollen.



An einem anderen Tag falten und kleben wir Papiertueten. Eine wunderbare Arbeit. Nicht. Aber „it’s okay. Part of the experience.“. Wir wollen etwas ändern und machen der Frau einen Vorschlag. Sie will nicht und wir machen's wie sie's will ... Egal. Wir ziehen um in ein Haus eines Fokolarinos und es stossen zwei weitere europaeische Gen aus dem Gen-Haus zu uns, die dort auch ihre Erfahrung machen wollen.



Am Wochenende finden viele Ereignisse der „United World Week“ statt. Wir gehen zu einem Heim fuer missbrauchte Maedchen. Es ist ein bisschen besonders, da erstmalig auch Jungs dort erlaubt sind. Dort lernen wir die Schicksalsopfer und ihre Geschichten nicht genauer kennen, aber wir haben ein lustiges und volles Programm vorbereitet. Sie freuen sich, einen abwechslungbringenden Nachmittag mit Spiel und Spass mit uns zu verbringen. Am Abend trinken wir ein Bier bei einem netten Gen aus Manila.



Aus verschiedenen Gruenden ergibt es sich, dass ich laenger bleibe als zuerst geplant. Meine restlichen Tage verbringen wir damit, Bleistifte anzuspitzen (ein Wettbewerb motiviert!), Kleidung in verarbeitbare Teile zu zerreissen, Englisch zu lehren, wiederholt Obdachlosen Essen zu geben und ein paar italienische Briefe zu uebersetzen. An den Abenden sind wir mal hier, mal da, immer mit iwelchen netten Gen in Kontakt.



Dann fahre ich zurueck nach Tagaytay und packe meine Sachen und bereite alles fuer die anstehende Reise vor. Am naechsten Tag uebernachte ich wieder entspannt in Manila, um am Folgetag am Flughafen auf den verspaeteten Flug zu warten. In PALAWAN angekommen, einer Insel mit angeblich wunderschoenen Orten, muss ich wegen des verspaeteten Fluges in der Nacht mit dem Bus nach „El Nido“ fahren. Nach einem Schlafzyklus von anderthalb Stunden nehme ich am folgenden Morgen an der ersten „Island Hopping“ Gruppentour teil. Sie beinhaltet fuenf Plaetze; Straende und Lagunen. Die Straende sind nicht sonderlich beeindruckend (zumindest nach Boracay; vllt. sind’s einfach die falschen), aber die Lagunen und die einzigartige Landschaft mit riesigen Felsen im Wasser sind absolut ueberwaeltigend! Die Tour ist ein atemberaubender Ausflug in ein traumhaftes Meisterwerk Mutter Natur.
Hier muss ich eben von meiner Position als doch auktorialer Erzaehler Gebrauch machen und vorwegnehmen, dass ich meine Kamera verlieren werde. Man muss sich wohl mit Fotos aus dem Netz von dubiosen Suchseiten begnuegen. Und sich das Ganze ein wenig wolkiger vorstellen, denn das Wetter war leider nicht ganz blendend. Trotzdem eine Wahnsinnslandschaft ...
Nach der Tour erschoepft laufe ich am Strand entlang und frage mich, was ich mir eigentlich dabei gedacht habe, alleine so auf Reisen zu gehen. Von den Gen „wollte“ keiner mit, bzw. sie hatten alle andere Plaene. Ach was! Auf den Philippinen und in der Fokolar-Bewegung ist man nie alleine! Die Unterkunft ist insofern praktisch, als dass man im Mehrbettzimmer direkt mit vielen Touristen in Kontakt kommt. Zwei Deutsche, ein Schwede, eine Spanierin und eine Daenin sind mit auf dem Zimmer. Alle kraeftig am Rumreisen in Suedostasien. Scheint hier total die neue Mode zu sein ...